Anna Down Under

Um alle bestehenden Vorurteile zu bestätigen: Ich habe heute meine ökotrophologischen (hausfräulichen) Fähigkeiten verbessert und es sind folgende Meisterwerke dabei entstanden:

Marmorierte Puddingtorte mit Mandarinenspalten
Perfekt für einen Kaffeeklatsch mit ganz viel Latte Macchiaoto, Traubensaft (gut für die Blutbildung, gell Jana?) und dem neuesten Klatsch und Tratsch aus dem Studentenleben.

Und zum Abschluss:

Lasagne á la Kiel
Mit ganz viel Käse um den Magen zu schließen.

Ich glaube ihr dürft mich nicht umsonst in weniger als 2 Wochen mit Bachelor of Science anreden. Oder?

“Why do people have to be this lonely? What’s the point of it all? Millions of people in this world, all of them yearning, looking to others to satisfy them, yet isolating themselves. Why? Was the earth put here just to nourish human loneliness?”

- Haruki Murakami -

… and I still have no clue.

Aber: Alles wird gut. Irgendwann. Ganz bestimmt.

… from the ranks of the freaks who suspect they could never love anyone.

Ja, diese Zeile ist geklaut (Aimee Mann – Save Me). Viele kennen dieses Lied sicherlich aus dem Film Magnolia von Paul Thomas Anderson. Worum geht es? Hier werden 9 verschiedene Handlungsstränge gleichzeitig erzählt. An einem einzigen Tag im San Fernando Valley (L.A. – Kalifornien). Die Verbindungen zwischen den einzelnen Personen ergeben sich dabei erst im Laufe des Films. Klingt kompliziert? Ist es auch!

Für einen kurzen Vorgeschmack, hier einmal die wohl verwirrenste Szene:
Nach mehreren Einblendungen zur Wetterlage und zur Luftfeuchtigkeit im Laufe des Films regnet es am Ende vollkommen unvermittelt Abertausende von Fröschen. Der Regen der Frösche wird bereits während des Films angedeutet über die Bibelstelle aus dem zweiten Buch Mose, Exodus 8:2. Diese ist in der Gameshow zu sehen, wo kurzzeitig ein Mann eine Tafel mit der Aufschrift EXODUS 8:2 hochhält. Die zitierte Bibelstelle lautet:
„Aaron streckte seine Hand über die Gewässer Ägyptens aus. Da stiegen die Frösche herauf und bedeckten ganz Ägypten.“
Für die Zahlenfreunde unter euch: Die Zahlen 8 und 2 sind mehrfach im Film zu sehen, so trägt in den drei Episoden des Vorspanns ein Erhängter die Nummer 82 auf der Brust, auf einem Feuerlöschflugzeug steht die 82 und ein Seil formt eine 82 neben einem Jungen, der auf dem Dach steht, kurz bevor er hinunterspringt. Auf der Anzeigentafel zu Franks Vortrag ist der Beginn auf 8:20 angesetzt. Ein Schriftzug im Film setzt die Voraussicht auf Regen auf 82% fest. Während Donnie in einer Bar von seiner Vergangenheit erzählt, sind die Zahlen 8 und 2 nebeneinander auf einer Tafel zu sehen.

Solche Zusammenhänge entdeckt man sicherlich nicht, wenn man den Film zum ersten Mal sieht – zumindest sind mir diese Zusammenhänge nicht aufgefallen. Magnolia ist ein Film, den man sich immer und immer wieder angucken kann und der jedes Mal neue Überraschungen und Erkenntinsse für einen bereit hält. Und vor allem: Viel, für manche Zuschauer sicherlich zu viel, Platz für eigene Interpretationen. Und das ganze mit einem grandiosen Tom Cruise, der mich in diesem Film endlich einmal davon überzeugen konnte, dass er doch ein ganz großer Schauspieler sein kann. Ach ja, und der Soundtrack ist natürlich auch nicht zu verachten: Aimee Mann verleiht dem Film durch ihre Songs noch das gewisse Etwas.

Zitat Filmstars.de (Ulrich Behrens): „Magnolia ist vollgestopft mit Geschichten, Hauptlinien und Nebenlinien, die zu Hauptlinien werden, Geschichten und Geschichte, Kultur und Mentalität, Stoff, sehr viel Stoff. Ich habe den Film innerhalb kürzester Zeit dreimal gesehen, und jedesmal neue Seiten, Aspekte, Gefühle, Katastrophen, Möglichkeiten entdeckt. Magnolia gehört zu der Sorte Film, die mich nicht los lassen, und das ist gut so, das beste, was ein Film leisten kann.“

Come on and save my from the ranks of the freaks who suspect they could never love anyone.

Rezept-Tip des Monats: Gebackenes Meerschweinchen

Meerschweinchen-Baby 4 Monate lang liebevoll aufziehen, bis es ein Gewicht von etwa 700g erreicht hat. Dann: Abschied nehmen und für die Kinder ein neues Meerschweinchen kaufen (Achtung: Die Farbe sollte dem des alten Meerschweinchens möglichst ähnlich sein… über die Größe lässt sich bekanntlich streiten).
Nun kommt der etwas schwierigere Teil. Das Tier umbringen und innerhalb der nächsten 30 Minuten für etwa 10 Minuten in einen großen Topf mit warmen Wasser legen. Das ist wichtig, damit die Totenstarre nicht eintritt und man das Fell besser abziehen kann. Die Haut des Meerschweinchens muss nach diesem Arbeitsschritt ganz glatt sein!
Den Bauch aufschlitzen, entweiden, gut abwaschen und mit einer beliebigen Marinade (gut passt z.B. Olivenöl, Knoblauch, Koriander, Kreuzkümmel, Zitrone) füllen und wieder gut verschließen. Das Tier von außen mit Öl einreiben und für 30 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 200 °C knusprig backen.

Sehr proteinreich, wenig Fett, kein Cholesterin. Ökotrophologisch wertvoll!
In diesem Sinne: Guten Appetit!

Das Bild des fertig zubereiteten Gerichts habe ich euch dann doch lieber erspart.

Eine sinnlose Aneinanderreihung willkürlich gewählter Zahlen? Niemals! Wer es bis zum LOST-Finale (Staffel 6 – out now!) geschafft hat, weiss es besser: Diese Zahlen verfolgen uns bereits seit September 2004 als Hurley im Lotto gewonnen hat und tauchen immer und immer wieder auf. Einzelnd oder gemeinsam, addiert, substrahiert oder auf eine andere bizarre Art und Weise kombiniert.

Ihr braucht Beweise?
Na gut: Unter anderem sind sie ein Code, den man alle 108 Minuten in den Computer eingeben muss, der sich in der Schwan-Station befindet. (Übrigens: 4 + 8 + 15 + 16 + 23 + 42 = 108). Das Eingeben der Zahlen stellt den Countdown wieder auf 108 Minuten zurück. Außerdem befanden sich 4815162342 Bohnen in der großen Flasche auf dem Markt in Kalgoorlie mit der Sam 50000 Dollar gewonnen hat.
Ihr braucht noch mehr Beweise?
Die Zahlen 4.815,162.342 geben als Koordinate eine Stelle im Pazifik zwischen Sydney und Californien an. Irgendwo zwischen Sydney und L.A. stürzte der Oceanic Flight 815 ab, das Flugzeug hatte übrigens 42 Sitzreihen und es gab insgesamt 23 Überlebende aus dem Heck des Flugzeuges. Ach ja, das Fluggate in Sydney hatte die Nummer 23 und John Locke wurde um 23:42 geboren und saß 4 Jahre lang im Rollstuhl.
Der Song von Charlies Band Drive Shaft ist Nummer 234 (23 & 4) in der JukeBox. Sein Drive Shaft Ring trägt die Initialen DS, welche die Nummern 4 und 19 des Alphabets sind und zusammen 23 ergeben.

Wem das immer noch nicht genug ist: LOST Staffel 1-6 gucken und fleißig mitrechnen. Für diejenigen unter euch, die auch noch ein Leben haben, alles einfach nachlesen.

4 8 15 16 23 42 – Vielleicht doch nur eine sinnlose Aneinanderreihung willkürlich gewählter Zahlen?

Schnee. Schon wieder. Dabei habe ich gedacht, dass es endlich aufhört. Aber nein. Heute hat es schon wieder angefangen. So kann man sich täuschen. Wie so oft im Leben.

Ich liebe den Winter. Wirklich! Aber irgendwann reicht es. Vor allem nervt das ganze Streusalz und Sandgedöns in meiner Wohnung. Da kann man noch so oft staubsaugen und wischen wie man will. Aber ganz weg bekommt man den Mist einfach nicht. Eventuell lernt man die Handgriffe und Tips & Tricks des “Streusalz-Entfernens” aber auch erst im Masterstudium der Ökotrophologie. Who knows.

Und die Kälte nervt auch. Aber dafür gibt es nächsten Sonntag Hot Yoga. What the fuck?
Hot Yoga! Unter Insidern auch Bikram Yoga genannt. Jetzt wisst ihr was gemeint ist, oder? Für die Unwissenden unter euch, in Kurzform: Bikram Yoga ist eine markengeschützte Serie von 26 Yoga-Übungen, die in einem heißen Raum praktiziert werden (bei ca. 35-40 Grad Celsius). Kann ich nur jedem weiter empfehlen, der auf 90 Minuten voller Schweiß und Schmerzen steht. Jeder hat so seine Vorlieben. Jetzt kennt ihr eine von meinen.

Bonaparte. Nein, nicht Napoléon Bonaparte, sondern eine Berliner Visual Trashpunkband um den Schweizer Tobias Jundt. Das Interessante daran: Jundt tritt mal alleine, meist aber in größerer Besetzung auf, wobei diese auch wechselt. Was ich mich aber eigentlich frage: Was zum Teufel bitte ist Visual Trashpunk? Wer darauf eine Antwort weiss, bitte melden!

Wer mag, kann sich ja mal bei YoutTube ein – zwei Stücke anhören.
Zu empfehlen wäre da: Anti Anti (link), Too Much (link) und I Can’t Dance (link).
Sicherlich nicht jedermanns Sache, aber meiner Meinung nach sehr innovativ, tolle Video-Clips und auf jeden Fall mehr als tanzbar! Ich habe immer noch Muskelkater im Nacken…

In diesem Sinne: Everybody says I can’t dance.

One step, two steps, three steps, I don’t remember. To the left, or to the right, the hips, the head, the feet, the leg. I don’t know where they go.

Nach mittlerweile fast 4 Jahren mal wieder ein neuer Eintrag. Wieso? Habe Lust mal wieder ein wenig mehr zu schreiben. Was ich schreiben möchte? Das weiss ich eigentlich auch nicht so genau. Hauptsache schreiben!

Das mit dem Schreiben ist bei mir eh eine komische Angelegenheit. Wenn ich etwas schreiben MUSS, dann kommt einfach gar nichts. Ich kann tagelang vor meiner Bachelorarbeit sitzen, ohne auch nur ein einziges Wort nieder zu schreiben – im Deckblatt umgestalten und Inhaltsverzeichnis formatieren bin ich dafür umso effektiver. Wenn ich allerdings einfach nur so am Schreibtisch sitze, ohne Aufgabe oder sonstiges im Hinterkopf, dann sprudeln die Ideen nur so aus meinem Gehirn und ich könnte ganze Bücher mit meinen Gedanken füllen.

A propos Bücher: Ich habe zum Geburtstag ein tolles Buch geschenkt bekommen: “Sebastian Deisler – Zurück ins Leben”. Was ich an diesem Buch besonders gut finde: Dass das Buch nicht von Deisler selbst geschrieben wurde, sondern von einem Freund/Bekannten. So ein Buch würde ich auch gerne mal schreiben. 2 Jahre lang über eine Persönlichkeit recherchieren, persönliche Gespräche führen und eine mehr oder weniger wahre, aber dann auch leider doch wieder recht subjektive Geschichte zu Papier bringen. Einfach nur so. Weil mir persönliche Geschichten gefallen. Und weil jede persönliche Geschichte doch etwas besonderes, und vor allem einzigartig ist. Und es gibt nicht mehr viel in unserem Alltag, das als einzigartig angesehen wird. Wenn ich beispielsweise erzähle, dass ich 1 Jahr in Australien Work & Travel gemacht habe, dann kommt nur ein herablassendes: “Ach, du auch?! Das macht mittlerweile auch jeder Zweite.” Aber: Mein Jahr in Australien war einzigartig. Das wird es nie wieder ein zweites mal geben. Vielen Menschen ist das nicht bewusst. Traurig eigentlich. Jede Erfahrung, jeder Moment ist einzigartig. Keine Geschichte wiederholt sich genau so ein zweites mal.

Einzigartig wunderbar ist auch der Soundtrack zum Film “500 days of Summer”. Mein LP-Tip des Monats! Erstens: I love The Smiths! – “To die by your side is such a heavenly way to die.” Morrissey’s Lyrics und vor allem seine Stimme machen mich immer wieder aufs neue sprachlos. Wie kann jemand, den ich gar nicht kenne, so viele Emotionen in mir wecken?
Zweitens: Feist, Wolfmother, Mumm-ra und vor allem Regina Spektor (Link) sprechen mir aus der Seele. Ich würde meine Gedanken auch gerne in etwas so künstlerisch Wertvolles verpacken können. Bewundernswert! Und der Film zum Soundtrack ist natürlich auch mehr als sehenswert. Interessante Charaktere, gelungene Story, genial umgesetzt, und das alles hintermalt mit grandioser Musik. Und ganz wichtig: “This is not a love story. It is a story about love.”

Abschließend: Danke für einen tollen Geburtstag, eine schöne Party (zumindest ich hatte meinen Spaß ), tolle Geschenke und liebe Überraschungen. Auch dieser Tag war einzigartig. Ich bin sehr glücklich, dass ich diesen Tag mit so lieben Menschen verbringen durfte! Und alle, die nicht da waren: Ich habe an euch gedacht.

Keep it real.

Ein paar Zahlen bezueglich meiner 11-monatigen Reise:

Ich habe insgesamt circa 78 000 km zurueck gelegt (Flugzeug, Bus, Bahn, zu Fuss…), bin 15 mal in ein Flugzeug gestiegen und habe an die 85 mal den Uebernachtungsort gewechselt. Schon ganz schoen krank, oder?

Ausserdem war ich in allen 8 Staaten Australiens, wobei ich mich jedoch am laengsten in Queensland (109 Naechte) und am kuerzesten in South Australia (2 Naechte) aufgehalten habe.